Steinwälzer

Steinwälzer

Der Steinwälzer: Ein Meister der Küstenvielfalt

Der Steinwälzer (Arenaria interpres) ist ein bemerkenswerter Vogel, der für seine einzigartigen Verhaltensweisen und seine erstaunliche Anpassungsfähigkeit bekannt ist. In diesem umfassenden Tierlexikon-Eintrag erfahren Sie alles über diesen faszinierenden Küstenvogel, von seinem Lebensraum über sein Aussehen bis hin zu seinen bemerkenswerten Überlebensstrategien.

Wichtige Fakten auf einen Blick

Wissenschaftlicher Name Arenaria interpres
Familie Schnepfenvögel (Scolopacidae)
Lebensraum Küstengebiete weltweit
Größe 20 bis 25 cm
Gewicht 85 bis 150 g
Flügelspannweite 50 bis 57 cm
Ernährung Wirbellose, kleine Krebstiere, Insekten
Zugverhalten Lange Zugstrecken, transkontinental

Lebensraum und Verbreitung: Die Welt des Steinwälzers

Der Steinwälzer ist ein Kosmopolit unter den Vögeln und bewohnt Küstengebiete auf der ganzen Welt. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich über die arktischen Regionen Nordamerikas und Eurasiens, wo er brütet, bis hin zu den Küsten Afrikas, Südamerikas, Asiens und Australiens, die er während der Wintermonate aufsucht. Diese beeindruckende geographische Spannweite zeigt die bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit des Steinwälzers an unterschiedliche klimatische Bedingungen und Lebensräume.

Besonders charakteristisch für den Steinwälzer ist seine Vorliebe für felsige Küsten und Strände. Diese Umgebungen bieten ihm nicht nur reichlich Nahrung, sondern auch Schutz vor Raubtieren. Der Steinwälzer ist bekannt dafür, Steine und Muscheln mit seinem kräftigen Schnabel umzudrehen, um darunter versteckte Beute zu finden – eine Fähigkeit, die ihm seinen Namen eingebracht hat.

Aussehen: Ein unverwechselbarer Küstenvogel

Der Steinwälzer ist ein mittelgroßer Vogel mit einer Länge von 20 bis 25 cm und einem Gewicht von 85 bis 150 g. Seine Flügelspannweite beträgt 50 bis 57 cm. Diese körperlichen Maße machen ihn zu einem robusten und wendigen Flieger, der lange Zugstrecken problemlos bewältigen kann.

Sein Gefieder ist besonders auffällig: Der Kopf und der Nacken sind in einem markanten Schwarz-weiß-Muster gehalten, während der Rücken und die Flügel ein kontrastreiches Mosaik aus Schwarz, Weiß und Braun zeigen. Der Schnabel des Steinwälzers ist kurz und kräftig, ideal zum Aufbrechen von Muscheln und zum Wenden von Steinen. Die Beine sind leuchtend orange und verleihen dem Vogel sein charakteristisches Aussehen.

Ernährung: Ein Feinschmecker der Küste

Die Ernährung des Steinwälzers ist so vielfältig wie sein Lebensraum. Hauptsächlich ernährt er sich von Wirbellosen, die er in den Gezeitenzonen der Küsten findet. Dazu gehören kleine Krebstiere, Insekten, Würmer und Mollusken. Der Steinwälzer ist ein opportunistischer Fresser, der seine Nahrung je nach Verfügbarkeit anpasst und somit eine breite Palette an Beutetieren nutzt.

Seine Fähigkeit, Steine und Muscheln zu wenden, ist nicht nur ein faszinierendes Verhalten, sondern auch eine Überlebensstrategie. Durch das Umwenden von Steinen kann der Steinwälzer an Nahrung gelangen, die anderen Vögeln verborgen bleibt. Diese Technik erfordert Geschick und Kraft, Eigenschaften, die der Steinwälzer über Generationen perfektioniert hat.

Zugverhalten: Ein Langstreckenflieger par excellence

Der Steinwälzer ist ein beeindruckender Zugvogel mit einer der längsten Migrationsstrecken unter den Küstenvögeln. Jedes Jahr legt er Tausende von Kilometern zurück, um zwischen seinen Brutgebieten in der Arktis und den Überwinterungsgebieten in wärmeren Regionen zu pendeln. Diese Reisen erfordern eine enorme Ausdauer und Navigationsfähigkeiten, die der Steinwälzer mit Bravour meistert.

Während der Zugzeiten bildet der Steinwälzer oft große Schwärme, die in beeindruckenden Formationen fliegen. Diese Schwärme bieten nicht nur Schutz vor Raubtieren, sondern erleichtern auch die Navigation, indem sie von den Erfahrungen und Instinkten der älteren Vögel profitieren.

Fortpflanzung: Ein harmonisches Familienleben

Die Brutzeit des Steinwälzers beginnt im späten Frühling, wenn er in den arktischen Regionen ankommt. Das Nest wird in der Regel auf dem Boden in der Nähe der Küste gebaut, oft gut versteckt zwischen Steinen oder Vegetation. Das Weibchen legt in der Regel drei bis vier Eier, die von beiden Elternteilen bebrütet werden.

Nach etwa drei Wochen schlüpfen die Küken und sind von Anfang an erstaunlich selbstständig. Sie verlassen das Nest nach nur wenigen Tagen und folgen den Eltern, um das Jagen und Suchen nach Nahrung zu lernen. Diese frühe Selbstständigkeit ist ein wichtiger Überlebensvorteil in der rauen Umgebung der Arktis.

FAQs: Häufig gestellte Fragen zum Steinwälzer

  • Wo kann man den Steinwälzer am besten beobachten?

    Der Steinwälzer ist am besten an felsigen Küsten und Stränden zu beobachten, besonders während der Zugzeiten im Frühjahr und Herbst.

  • Wie unterscheidet sich der Steinwälzer von anderen Küstenvögeln?

    Der Steinwälzer ist durch sein einzigartiges Verhalten des Steinwendens und sein auffälliges Gefieder leicht von anderen Küstenvögeln zu unterscheiden.

  • Welche Bedrohungen gibt es für den Steinwälzer?

    Obwohl der Steinwälzer weltweit verbreitet ist, sind Lebensraumverlust und Umweltverschmutzung bedeutende Bedrohungen für seine Population.

  • Wie lange lebt ein Steinwälzer?

    In freier Wildbahn kann ein Steinwälzer bis zu 10 Jahre alt werden, obwohl viele durch die Herausforderungen der Migration und Raubtiere früher sterben.

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